Auf einer Belegstelle werden junge Bienenköniginnen aufgestellt und werden dort begattet. Dort soll die sortenreine Begattung der Bienen gewährleistet werden. Bei anerkannten Belegstellen wird dieses durch Sperrkreise um die Belegstelle gewährt. In diesem Gebiet darf gesetzlich nur die Bienenart gehalten werden, die auf der Belegstelle „verheiratet“ wird. Diese Stellen sind über ganz Deutschland verteilt und man kann seine jungfräulichen Bienenköniginnen dort abgeben oder per Post senden.
Vielleicht hört es sich komisch an, dass man mit einer Bienenkönigin (und einigen Arbeiterinnen) im Kofferraum durch halb Deutschland fährt, um diese begatten zu lassen. (meist mit mehreren)
-Stimmt, dafür muss man schon ein wenig verrückt sein.
Wir haben allerdings nicht die Möglichkeit zu einem befreundeten Züchter zu fahren und die Tiere wie Hunde belegen zu lassen. Bienenköniginnen fliegen zur Begattung mehrfach einige Kilometer weit und lassen sich von mehreren Drohnen befruchten. Würden wir unsere Königinnen ausschließlich am eigenen Stand züchten gäbe es bald keine „reinrassigen“ Bienen mehr. Das ist etwa vergleichbar, wie wenn ein Hundezüchter seine Zuchttiere frei auf der Straße laufen lassen würde. Da würden sich Dackel und Schäferhund über den Pudel freuen. Das Ergebnis wäre für die nächste Hundeshow nicht mehr brauchbar…
So ähnlich ist es für einen Imker auch. Bienen werden speziell auf Sanftmut, Robustheit und Ertrag gezüchtet. Bei „Promenadenmixen“ ist das nicht gegeben und die Arbeit macht damit unter Umständen nicht wirklich Spaß. (Landmixe müssen allerdings keine schlechte, bösartige Tiere sein)
Es gibt Bienenstämme, die sich bis 1920, lückenlos, nachvollziehen lassen. Sie sehen, es geht auch schlimmer wie im Dackelclub. 😉
BELEGSTELLENARTEN
Landbelegstellen
Landbelegstellen sind im Binnenland verteilt. Hier ist durch einen Schutzkreis, in dem nur eine Bienensorte gehalten wird, eine züchterisch bessere Anpaarung wie auf dem Hausstand gegeben. Die Paarungsreinheit ist allerdings durch außenstehende Bienenvölker nicht zu 100 Prozent gegeben.
Inselbelegstellen
Inselbelegstellen sind durch ihre Lage im Meer wesentlich sicherer, da die Bienen nicht von der Insel kommen und im weiten Umkreis keinerlei andere Bienenpopulation ist. Auf vielen der deutschen Inseln befinden sich solche Belegstellen.
Hochgebirgsbelegstellen
Hochgebirgsbelegstellen liegen in isolierten Tälern ohne fremde Bienenvorkommen, zusätzlich meist noch mit einem bis zu 10 km Schutzkreis ausgestattet. Diese Belegstellen sind sicherer als Landbelegstellen, aber nicht so sicher wie Inselbelegstellen. Durch die Umrandung hoher Berge sind die Belegstellen eingekesselt und die Bienen können die Täler schlecht verlassen.